Das Verfahren wurde ursprünglich von Palmes bereits Mitte der siebziger Jahre entwickelt. Heute wird das Verfahren bei der Aussenluftmessung eingesetzt. Die erhaltenen 14 Tagesmittelwerte geben einen guten Überblick der NO2 Belastung an vielen Messpunkten im ganzen OSTLUFT Gebiet.
Ein Passivsammler besteht aus einem Plexiglasrohr (1), auf welches am oberen Ende drei mit Absorptionsmittel versetzte Chromstahlnetze (2) mit einer Kappe (3) festgeklemmt werden.
Am anderen Ende wird ein dünner (200 µm) Teflonfilter (4) mit einer ausgestanzten Kappe (5) als Windschutz montiert. Mit einer Kappe (6) kann der Passivsammler geöffnet und verschlossen werden.
Die drei Passivsammler pro Messort werden unter einer Metallhaube exponiert die vor Regen und direkter Sonneneinstrahlung schützt.
Das dem Passivsammler zu Grunde liegende physikalische Prinzip wird als Diffusion bezeichnet. Dabei werden alle NO2 Moleküle in der Nähe des Absorptionsmittels (Triethanolamin) gebunden. Somit ist die Konzentration der NO2 Moleküle bei den Metallnetzchen nahezu Null. Vor der Öffnung der ausgestanzten gelben Kappe sind die NO2 Moleküle in Aussenluftkonzentration vorhanden. Durch die Diffusion wird versucht das Konzentrationsgefälle auszugleichen. Dabei ist das Bild einer Kinderrutschbahn ein guter Vergleich: vom höchsten Punkt der Aussenluftkonzentration "rutschen" die Moleküle zum tiefsten Punkt beim Absorptionsmittel und werden dort gebunden. Da während der 14tägigen Expositionszeit keine Sättigung des Triethanolamins erreicht wird findet eine konstante NO2 Aufnahme statt.
Bei der anschliessenden Laboranalytik entsteht je nach gesammelter Konzentration eine rosa Reaktionsprodukt das optisch gemessen wird.